Bei der Stärkung der Gesundheitskompetenz ist es wichtig, das Gesundheitssystem so zu gestalten, dass es den Umgang mit gesundheitsrelevanter Information fördert und damit ermöglicht, dass sich Nutzerinnen und Nutzer aktiv an der Erhaltung und Wiedererlangung von Gesundheit oder Behandlungs- und Versorgungsentscheidungen beteiligen können. Hier werden Projekte vorgestellt, die aus dem Gesundheitssystem selbst initiiert sind, um Gesundheitskompetenz als Standard auf allen Ebenen zu verankern.
©BZÄK www.bzaek-teach-back.de
Im Rahmen der Allianz für Gesundheitskompetenz hat die Bundeszahnärztekammer eine digitale Lernplattform zur Teach-back-Methode für Zahnärztinnen, Zahnärzte und Praxisteams entwickelt. Diese Kommunikationsmethode verbessert das gegenseitige Verständnis zwischen Zahnärztinnen bzw. Zahnärzten und ihren Patientinnen bzw. Patienten. Durch enge Rückkoppelung der Aussagen im Gespräch kann sichergestellt werden, dass Patientinnen und Patienten die zahnärztlichen Informationen richtig verstanden haben. Die Teach-Back-Methode führt in fünf Schritten zu einer besseren Patientenführung und unterstützt Zahnärztinnen bzw. Zahnärzte bei ihren gesetzlichen und berufsrechtlichen Aufklärungspflichten.
© Christian Klant - www.washabich.de/projekt/uebersetzungen
Bei „Was hab’ ich?“ engagieren sich hunderte Medizinerinnen und Mediziner ehrenamtlich, um Patientinnen und Patienten beim Verstehen ihrer medizinischen Befunde zu helfen (Befundübersetzungen). Darüber hinaus bietet das hauptamtliche „Was hab‘ ich?"-Team eine Kommunikationsausbildung für Medizinerinnen und Mediziner an, setzt sich für verständliche Entlassbriefe (Patientenbrief) und das Aufbereiten medizinischer Texte in verständlicher Form (patientenorientierte Gesundheitsinformationen) ein und hat ein Medizin-Lexikon entwickelt (Befunddolmetscher). Das Projekt hat viele namhafte Partner und Unterstützer aus Bundesvereinigungen, Stiftungen und weiteren Interessensvertretungen.
© Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung - www.kzbv.de/mundgesundheitskompetenz
Das Strategiepapier der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) greift aktuelle empirische Erkenntnisse auf, bündelt und vertieft die bereits vorhandenen vielfältigen Aktivitäten der KZBV und richtet sie im Rahmen einer Gesamtstrategie zur Verbesserung der Mundgesundheitskompetenz in Deutschland neu aus. Im Mittelpunkt steht eine patientenorientierte Versorgung, die an die Patientinnen und Patienten gestellten Anforderungen reduziert.
© Robert Bosch Stiftung
Wie muss das Gesundheitssystem reformiert werden, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden? Diese Frage steht im Mittelpunkt der 2018 von der Robert Bosch Stiftung gestarteten Initiative „Neustart! Reformwerkstatt für unser Gesundheitswesen“. Mithilfe von Bürgerdialogen, einer Serie von Think Labs mit Fachexperten, die in Kooperation mit der Hertie School umgesetzt werden, und gesundheitspolitischen Podien möchte Neustart! bis zur Bundestagswahl 2021 Impulse für eine Neuausrichtung des Gesundheitssystems geben. Dabei nehmen auch mehrere Kernforderungen des Nationalen Aktionsplans, wie mehr Partizipation von PatientInnen und BürgerInnen, eine nutzerfreundliche und transparente Gestaltung des Gesundheitssystems und die Unterstützung von Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz einen hohen Stellenwert ein.