Prinzip #5

Kooperation aller Akteure herstellen

In Deutschland existieren bereits etliche Einzelinitiativen zur Förderung von Gesundheitskompetenz. Viele sind innovativ und erfolgreich. Einzelinitiativen reichen jedoch nicht aus. Um die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern, ist ein umfassendes, kooperatives Vorgehen erforderlich, in das

Akteure aller Bereiche der Gesellschaft einbezogen sind.

 

Die Gründung der „Allianz für Gesundheitskompetenz“ und der „Nationalen Koordinierungsstelle Gesundheitskompetenz“ markieren wichtige Schritte auf dem Weg zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz. Beide können dazu beitragen, die Ziele des Nationalen Aktionsplans Gesundheitskompetenz umzusetzen. Auch an die Vorarbeiten der Initiative „gesundheitsziele.de“ sollte angeknüpft werden.

 

Wichtig ist jedoch, darüber hinaus relevante Akteure aus anderen Sektoren einzubeziehen, etwa aus dem Bildungssystem, der Arbeitswelt, dem Freizeit-, dem Konsum- und dem Medienbereich. Übergeordnetes Ziel sollte es sein, Akteure in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu einem gemeinsamen, kooperativen Vorgehen bei der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans zu motivieren, das über die Grenzen von Sektoren

und sozialrechtlichen Regelungen hinwegreicht.

#1: Soziale Ungleichheit verringern

Die schlechteren sozioökonomischen Grundvoraussetzungen benachteiligter

Bevölkerungsgruppen spiegeln sich meist auch in eingeschränkter Gesundheitskompetenz wider. Die Verringerung gesundheitlicher Ungleichheiten ist deshalb

eine Kernforderung bei der Förderung von Gesundheitskompetenz.


#2: Individuelle und strukturelle bedingungen verändern

Strategien zur Stärkung von Gesundheitskompetenz, die ausschließlich auf die Verbesserung persönlicher Fähigkeiten ausgerichtet sind, können nur begrenzte Effekte erzielen. Dem relationalen Verständnis von Gesundheitskompetenz folgend sollten deshalb neben den persönlichen immer auch die strukturellen Bedingungen einbezogen werden.


#3: Teilhabe ermöglichen

Gesundheitskompetenz hängt stark von der Überzeugung des einzelnen Menschen ab, dass es möglich ist, durch eigene Aktivitäten ein höheres Maß an Lebensqualität zu erreichen. Dies wiederum setzt die Einschätzung voraus, dass

man die eigene Gesundheit in relevantem Ausmaß durch das eigene Verhalten selbst beeinflussen kann.


#4: chancen der digitalisierung nutzen

Bei der Förderung von Gesundheitskompetenz sollte die rasch voranschreitende Digitalisierung intensiv genutzt werden.