Die Ergebnisse des HLS-GER aus dem Jahr 2016 konnten an die Ergebnisse einer europäischen Untersuchung (HLS-EU) anknüpfen, denn mit ihnen liegen nun erstmals repräsentative Daten zur Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland vor. Ein Vergleich mit den Befunden aus der europäischen Studie zeigt, dass Deutschland lediglich im Mittelfeld rangiert. In den Niederlanden, Irland und Polen ist der Anteil eingeschränkter Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung deutlich niedriger als in Deutschland. Auch im Vergleich mit den am HLS-EU beteiligten Ländern schneidet Deutschland nicht besonders gut ab. So ist der Anteil an problematischer Gesundheitskompetenz in Deutschland höher als im EU-Gesamtdurchschnitt und zugleich ist hier der niedrigste Anteil an exzellenter Gesundheitskompetenz zu finden.
Mit 7,3 Prozent liegt er deutlich unter dem europäischen Gesamtdurchschnitt (16,5 Prozent) und rangiert hinter allen am HLS-EU beteiligten Ländern und ebenso hinter Nordrhein-Westfalen, das seinerzeit für Deutschland am HLS-EU teilgenommen hatte. Lediglich Österreich und Spanien verfügen über einen ähnlich geringen Anteil an Befragten, denen der Umgang mit Gesundheitsinformationen keine besonderen Schwierigkeiten bereitet. Bei einer Interpretation ist allerdings zu beachten, dass sich die Gesundheitssysteme der beteiligten Länder teilweise erheblich unterscheiden.
Der offizielle Informationsfilm zur europäischen Studie HLS-EU erklärt den Begriff Gesundheitskompetenz ausführlich, führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsergebnisse aus acht europäischen Ländern gegenüber.
Eine bereits im Jahr 2016 veröffentlichte repräsentative Studie zeigt: Mehr als die Hälfte, nämlich über 54 Prozent, der Befragten weist eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz auf. Nur sieben Prozent verfügen über eine sehr gute, 38 Prozent über eine ausreichende Gesundheitskompetenz.