Im Fachjournal „Das Gesundheitswesen“ ist vorab online ein neuer Artikel erschienen. Durch die im Projekt „Gesundheitskompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland“ (HLS-MIG) erhobenen Daten konnten erstmals für Deutschland detaillierte Auswertungen zur Gesundheitskompetenz dieser Bevölkerungsgruppe vorgenommen werden. Anhand der Antworten von mehr als 1.000 Personen, die selbst aus der Türkei oder der ehemaligen Sowjetunion eingewandert sind oder von denen dies auf mindestens ein Elternteil zutrifft, wurde die allgemeine Gesundheitskompetenz untersucht. Der Artikel ergänzt den umfangreichen Ergebnisbericht. Ein erheblicher Teil an Personen mit türkischem und ex-sowjetischem Migrationshintergrund hat Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen. Verglichen mit den Ergebnissen der Gesundheitskompetenzstudie in der Allgemeinbevölkerung (HLS-GER 2) ist ihre Gesundheitskompetenz aber nicht geringer als bei Menschen ohne Migrationshintergrund. Sie sind demzufolge nicht pauschal als vulnerabel für geringe Gesundheitskompetenz zu betrachten. Vor allem sozioökonomisch benachteiligte Teilgruppen, aber auch Menschen mit geringen literalen Fähigkeiten und Deutschkenntnissen haben häufiger Schwierigkeiten. Im Artikel werden zudem Implikationen für Interventionen erörtert.
Klinger, J./Berens, E.-M./Carol, S./Schaeffer, D. (2023). Gesundheitskompetenz von Personen mit ex-sowjetischem und türkischem Migrationshintergrund in Deutschland. Das Gesundheitswesen. https://doi.org/10.1055/a-2035-9107